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kommenden Jahr
bischöflicherseits kein Geld mehr bekommen. Mit der Initiative gesprochen hat laut einem Zeitungsbericht vorher niemand. Das ist stillos. "Gemeinsam Kirche sein" bedeutet: Ihr seid das Fernsehballett und wir haben die Show.
Von Peter Otten
Sollte in einer nahen Zukunft ein Sprachwissenschaftler die Fieberkurven amtskirchlichen Sprechens untersuchen, würde er in den letzten Jahren vor allem in der Rubrik "gut gemeinte Euphemismen" fündig werden. Sie ist zuletzt beständig nach oben ausgeschlagen: Er würde von "Pastoralen Zukunftswegen" und "gemeinsamen Lernreisen" erfahren, von "synodalen Prozessen", von "neuen Formen gemeinsamer Leitung". Das klingt alles ein bisschen nach der WDR-3-Version von "Together forever", alles ein bisschen "Was-wir-alleine-nicht-schaffen-das-schaffen-wir-dann-zusammen"-mäßig. Das Gemeindeglied, pardon: der Laie ist als wichtige Ressource wiederentdeckt. Haken wir uns unter. Wir sind doch gleicher als du denkst. Charismenorientierung ist das Stichwort (das klingt allerdings dann schon wieder ein bisschen nach Nestle-Aland und nicht nach Xavier Naidoo). Ich bin ok, du bist ok, entdecke, was in dir steckt, du hast deinen Platz in der Kirche nur noch nicht entdeckt (warum eigentlich nicht?), obwohl du das hättest tun können (aber echt!), denn alles, was du brauchst ist bereits in dir (wahlweise auch: hat Gott in dein Herz gelegt / hat der Heilige Geist gebracht - die sieben Gaben und so). Das "wir" ist das neue "ich".


