Donnerstag, 14. März 2019

Klerikaler Seitensprung?

Ausschnitt CIC, mit Studiennotizen
Wer von Missbrauch spricht kann offenbar vom Zölibat nicht schweigen. Sexuelle Gewalt ist kein klerikaler Seitensprung. Ein Einspruch.

Von Norbert Bauer

Ein verheirateter Sexualstraftäter steht vor Gericht. Der Vorwurf lautet: „Ehebruch und Untreue.“ Nicht nur das Opfer würde denken: „Merkwürdige Anklagepunkte.“ Tatsächlich ist es absurd das Verbrechen der sexualisierten Gewalt unter der Perspektive „Seitensprung“ zu beurteilen. Für einen katholischen Priester scheinen aber andere Maßstäbe zu bestehen. Einem Priester, der des sexuellen Missbrauchs schuldig ist, wird vorgeworfen, das Zölibatsversprechen gebrochen zu haben. So fordert z.B. Werner Kleine in seinem Standpunkt auf katholisch.de: „Wer den Zölibat derart irregulär lebt, muss die Altäre der Welt meiden.“ Es mag zahlreiche Gründe geben, weswegen ein klerikaler Sexualstraftäter seinen Dienst nicht mehr ausüben soll. Dass seine Straftat vor allem ein Verstoß gegen die „vollkommene und immerwährende Enthaltsamkeit um des Himmelreiches willen“ (277 § 1 CIC) sein könnte, kommt mir da aber nicht in den Sinn.
Missbrauch als Zölibatsvergehen. Diese Logik bedient auch Papst Franziskus.

 
In seiner Rede zum Abschluss der Kinderschutzkonferenz dankt er ausdrücklich „der überwältigenden Mehrheit der Priester, die ...den Zölibat treu leben.“ Missbrauch wird zum Treueproblem und der Zölibat wird zur Sicherheitsmaßnahme gegen sexuellen Missbrauch. Die immerwährende Falle schnappt wieder zu. Es wird nicht die Opferperspektive eingenommen, sondern die Systembrille aufgesetzt: Kirchengebote werden verletzt, nicht Menschen.
 

Wer von Missbrauch spricht, kann offenbar vom Zölibat nicht schweigen. Die MHG Studie hat dazu entscheidendes gesagt. Danach besteht eo ipso kein Zusammenhang zwischen Zölibat und Missbrauch. Dennoch sehen die Wissenschaftler der Studie Diskussionsbedarf, denn die „ Verpflichtung zu einem zölibatären Leben könnte Priesteramtskandidaten mit einer unreifen und abgewehrten homosexuellen Neigung als Lösung innerpsychischer Probleme erscheinen.“ Das ist aber nicht das Thema von Werner Kleine. Ihm geht es um Bigotterie. Es stimmt, viele verstehen das Zeichen der Ehelosigkeit nicht. Viele Priester offenbar auch nicht. Sie leben ihre Berufung mit einer Partnerin oder einem Partner an ihrer Seite.

Gerade engagierte Christen ahnen dies und begrüßen es häufig. Auch die Verantwortlichen in den bischöflichen Personalabteilungen wissen darum und dulden es nicht selten. Auch das mag ein Glaubwürdigkeitsproblem für die Kirche sein. Es ist aber kein Verbrechen, sondern Liebe. Im Gegensatz zu den Sexualverbrechen an Kindern und an Ordensfrauen.

2 Kommentare:

  1. Zum Zölibat eine Privat-Offenbarung aus der Heiligen Stadt:
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    https://www.wiwi.uni-siegen.de/merk/stilling/downloads/nachtod_theo_jst/zoelibat_nutzen.pdf
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