Sonntag, 10. November 2024

Mehr Simone wagen

Screenshot: Peter Otten
"Keine Kartoffeln schälen, aber die Weltlage analysieren. Sieht man ja an Sylt, wohin das führt." Ein schlecht gelaunter Jesus war neulich beim 100. Zeitfenster-Gottesdienst in Aachen dabei. Er zeigt sich WG-erfahren und gibt einen guten Rat: Wir sollten mehr Simone wagen.

Von Peter Otten

Ach du Sch***e. Seid ihr auch wieder da? Gabs heut nix bei Netflix? Oder hat es der Lieferando Fahrer wieder verkackt? Weil der die Süßkartoffeln nicht dabei hatte und das Thai-Curry vom Asiaten schon wieder sch***ekalt war? "Kann der nicht einfach ein bisschen schneller radfahren? habt ihr geflucht. Ist das denn zu viel verlangt?"

Und dann habt ihr gedacht: Ey, gehen wir zum Zeitfenster, vielleicht können wir da eine eine Ingwer-Limo abgreifen. Oder wenigstens ein Wegbier. 

Lieferando ... ey, echt jetzt?

Gut, dass ihr Luschen damals nicht beim Brotwunder dabei wart. Das wär ja ein Desaster geworden! 5000 Menschen, langer Tag, es wird dunkel, alle hundemüde und nichts zu essen.

Ihr so: Ach du Kacke! Die Leute haben Hunger.

Ich so: Und jetzt?

Ihr so: Sollen wir was bestellen?

Ich so: Wo denn?

Ihr so: Wir haben noch fünf Gutscheine von Lieferando und zwei Speisekarten von Domino-Pizza.

Ich so: Ach du Sch***e …

Ihr so: Ach nee, geht ja nicht, hier gibt’s kein Netz...


Lieferando...

Ich finde, eine Gesellschaft, die sich das Essen nach Hause bringen lässt, die hat verkackt. Findet ihr nicht?

Ok. Findet ihr nicht. Na klar, ihr bucht das ab unter Erweiterung des Horizonts. Kulinarische Expedition! Heute indisches Aleo-Vera-Essen, morgen die XXL Sushi-Variationen vom Japaner und am Wochenende nehmen wir einfach mal einen Döner. Wegen der Street Credibility.

Keine Kartoffeln schälen, aber die Weltlage analysieren. Sieht man ja an Sylt, wohin das führt. Ganz ehrlich, ihr habt doch nicht alle Latten am Zaun.

Aber woher sollt ihrs auch haben? Eure Papis sind ja auch nicht besser.

Eure Papis, echt ey ... Neulich stand in der Zeitung: eure Papis treffen sich bei der Simone.

Eure Papis! Ihr kennt doch eure Papis!? Helmut aus Aachen! Rainer aus Köln! Heiner aus Berlin! Bertram aus Augsburg! Eure Papis! Die Bischöfe!

Da war was los bei uns. „Halleluja! Sie treffen sich bei Simone! Hey, super!“ Die Simone ist nämlich ein Feger. Hat ne tolle Kneipe in Essen Borbeck, von 11 bis in die Puppen auf, jeden Tag außer montags.

Siehste, habe ich gedacht. Die alten Säcke habens doch drauf. Endlich machen die mal was Normales. Ein paar Korn-Pils-Gedecke, ein paar Pfeile auf die Dartscheibe werfen, ne Frikadelle aufen Zahn legen und dann, wenn sie sich ein paar eingelötet haben endlich mal die Meinung geigen! Danach Karaoke: „Ein Hoch auf uns und dieses Leben!“ Am Schluss ein Konterbier, alle liegen sich in den Armen und dann ab in die Falle. Super Sache.

Dachte ich.

Hatte ich Idiot die Brille nicht auf. Hab ich mich verlesen. Da stand nicht: Die Bischöfe treffen sich bei der Simone.

Die Bischöfe treffen sich bei der SYNODE!

Hab ich den Vater gefragt. „Ist das ein neuer Club, von dem wir wissen müssten?“ Aber der wusste auch von nix.

Ganz seltsame Gastronomie war das. Runde Tische, Polsterstühle mit hoher Lehne, gediegenes Licht. Und alle so am Rumschweigen. Ey. Ich hoffe, es gab wenigstens ne Kegelbahn.

Aber ihr habt das ja sicher alles in der Zeitung gelesen. Ach nee, ihr lest ja keine Zeitung mehr. Von wegen Bezahlschranke. Unverschämtheit wär das! Journalismus! Ein bisschen Rumtippen, was ist daran Arbeit? Und dafür noch bezahlen? Im Leben nicht.

Bezahlschranke … Sagt ihr demnächst auch an der Brötchentheke: "Ey, mach mal die Bezahlschranke weg! Ich komm so schlecht an die Puddingteilchen dran!"

Bezahlschranke. Lieferando... Und ihr wundert euch, warum es bei euch nicht mehr läuft? Die Bibel wörtlich nehmen und zum Journalisten sagen: Fake News!

Merkt ihr selbst.

Wo war ich?

Ach ja, Zeitung. Synode.

Ihr habt aber auch ein paar Papis dabei. Zum Beispiel dieser Stefan aus Passau. Junge, Junge.

Neulich lese ich in der Zeitung, dass der in einer christlichen WG lebt. Mit jungen Leuten. Alles machen die zusammen. Essen, beten, geistliche Gespräche. Alles wird geteilt. Stand da. Hoh! dachte ich.

Was ist denn mit Ihrer schmutzigen Wäsche? Hat der Journalist knallhart nachgefragt. Nee, hat der Stefan gesagt, für die Wäsche kommt eine Haushaltshilfe.

Sacht mal: Hab ich was verpasst? Geht’s in einer WG nicht gerade um verschimmelte Joghurtbecher in Kühlschrank? Dreckiges Geschirr im Spülbecken? Putzpläne und Einkaufslisten?

Müsste es dann in einer christlichen WG nicht heißen: Bei uns soll es nicht so sein! Wo du mit dem Staubsauger hingehst will auch ich mit ihm hingehen? Deine dreckigen Unterhosen sind auch meine dreckigen Unterhosen und dein Müllsack ist auch mein Müllsack?

Mal ehrlich: das geht mir bei euch so dermaßen auf die Nerven! Immer übers Teilen und Dienen labern und immer dann, wenn es ernst wird klingelt einer von Lieferando. Oder ne Haushaltshilfe. Die ihr natürlich schwarz bezahlt. Weil die das ja so will.

Is klar.

Ihr wollt doch die Bibel immer wörtlich nehmen! Also los! Du sollst deine Feinde lieben! Wer der erste sein will soll sich nach den Unterhosen des anderen bücken! Was ist daran kompliziert?
Aber wenn das kommt sagt ihr: So ist das nicht gemeint. Das sind Metaphern!

Am Ar***!

Mal ehrlich: Solltet ihr mich jemals fragen: Jesus, was sollen wir tun? Du hast Worte des ewigen Lebens!

Dann sage ich: Lasst mehr Simone in euer Leben. Denn bei der Simone wird noch selbst gekocht. Und wenn du dein Bier umschmeißt kriegst du einen Lappen hingeschmissen und putzt das einfach weg.

Ihr wisst doch, wie es geht.

Dann machts doch einfach.


Preacher Slam beim 100. Zeitfenster-Gottesdienst am 8. November 2024 in Aachen.

Lieferando, ey, echt jetzt?

Gut, dass ihr Luschen damals nicht beim Brotwunder dabei wart. Das wär ja ein Desaster geworden! 5000 Menschen, langer Tag, es wird dunkel, alle hundemüde und nichts zu essen.

Ihr so: Ach du Kacke! Die Leute haben Hunger.

Ich so: Und jetzt?

Ihr so: Sollen wir was bestellen?

Ich so: Wo denn?

Ihr so: Wir haben noch fünf Gutscheine von Lieferando und zwei Speisekarten von Domino-Pizza.

Ich so: Ach du Scheiße…

Ihr so: Ach nee, geht nicht, hier gibt’s kein Netz.

Lieferando.

Ich finde, eine Gesellschaft, die sich das Essen nach Hause bringen lässt, die hat verkackt. Findet ihr nicht?

Ok. Findet ihr nicht. Na klar, ihr bucht das ab unter Erweiterung des Horizonts. Kulinarische Expedition! Heute indisches Aleo-Vera-Essen, morgen die XXL Sushi-Variationen vom Japaner und am Wochenende nehmen wir einfach mal einen Döner. Wegen der Street Credibility

Keine Kartoffeln schälen, aber die Weltlage analysieren. Sieht man ja an Sylt, wohin das führt.

Ganz ehrlich, ihr habt doch nicht alle Latten am Zaun.

Aber woher sollt ihrs auch haben? Eure Papis sind ja auch nicht besser.

Eure Papis, echt ey.

Neulich stand in der Zeitung: eure Papis treffen sich bei der Simone.

Eure Papis! Helmut aus Aachen! Rainer aus Köln! Heiner aus Berlin! Berdram aus Augsburg! Eure Papis! Die Bischöfe!

Da war was los bei uns. „Halleluja! Sie treffen sich bei Simone! Hey, super!“

Die Simone ist ein Feger. Hat ne tolle Kneipe in Essen Borbeck, von 11 bis in die Puppen auf, jeden Tag außer montags.

Siehste, habe ich gedacht. Die alten Säcke habens doch drauf. Endlich machen die mal was Normales. Ein paar Korn-Pils -Gedecke, ein paar Pfeile auf die Dartscheibe werfen, ne Frikadelle aufen Zahn legen und dann, wenn sie sich ein paar eingelötet haben endlich mal die Meinung geigen! Danach Karaoke, „Ein Hoch auf uns und dieses Leben!“ Am Schluss ein Konterbier, alle liegen sich in den Armen und dann ab in die Falle. Super Sache.

Dachte ich.

Hatte ich Idiot die Brille nicht auf. Hab ich mich verlesen.

Da stand nicht: Die Bischöfe treffen sich bei der Simone.

Die Bischöfe treffen sich bei der SYNODE!

Hab ich den Vatter gefragt. „Ist das ein neuer Club, von dem wir wissen müssten?“

Aber der wusste auch von nix.

Ganz seltsame Gastronomie war das. Runde Tische, Polsterstühle mit hoher Lehne, gediegenes Licht. Und alle so am Rumschweigen. Ey. Ich hoffe, es gab wenigstens ne Kegelbahn.

Aber ihr habt das ja sicher alles in der Zeitung gelesen.

Ach nee, ihr lest ja keine Zeitung mehr.

Von wegen Bezahlschranke. Unverschämtheit wär das!.

Journalismus! Ein bisschen Rumtippen, was ist daran Arbeit?

Bezahlschranke … Sacht ihr demnächst auch an der Brötchentheke: Ey, mach mal die Bezahlschranke weg! Ich komm so schlecht an die Puddingteilchen dran!?

Bezahlschranke. Lieferando. Und ihr wundert euch, warum es bei euch nicht mehr läuft?

Die Bibel wörtlich nehmen und zum Journalisten sagen: Fake News!

Merkt ihr selbst.

Wo war ich?

Ach ja, Zeitung. Synode.

Ihr habt aber auch ein paar Papis dabei.

Zum Beispiel dieser Stefan aus Passau. Junge, Junge.

Neulich lese ich in der Zeitung, dass der in einer christlichen WG lebt. Mit jungen Leuten. Alles machen die zusammen. Essen, beten, geistliche Gespräche. Alles wird geteilt. Stand da. Hoh! dachte ich.

Was ist denn mit Ihrer schmutzigen Wäsche? Hat der Journalist knallhart nachgefragt.

Nee, hat der Stefan gesagt, für die Reinigung meiner privaten Räume und für die Wäsche kommt eine Haushaltshilfe.

Sacht mal: Hab ich was verpasst?

Geht’s in einer WG nicht gerade um verschimmelte Joghurtbecher in Kühlschrank? Dreckiges Geschirr im Spülbecken? Putzpläne und Einkaufslisten?

Müsste es in eine christlichen WG nicht heißen: Bei uns soll es nicht so sein! Wo du den Staubsauger hinführst will auch ich ihn hinführen? Deine dreckigen Unterhosen sind auch meine dreckigen Unterhosen und dein Müllsack ist auch mein Müllsack?

Mal ehrlich: das geht mir bei euch so dermaßen auf die Nerven! Immer übers Teilen und Dienen labern und dann, wenn es ernst wird klingelt einer von Lieferando. Oder ne Haushaltshilfe. Die ihr natürlich schwarz bezahlt. Weil die das ja so will.

Is klar.

Ihr wollt doch die Bibel immer wörtlich nehmen! Also los! Du sollst deine Feinde lieben! Wer der erste sein will soll sich nach den Unterhosen des anderen bücken!

Aber dann sagt ihr: So ist das nicht gemeint. Das sind Metaphern!!

Am Arsch!

Mal ehrlich: Solltet ihr mich jemals fragen: Jesus, was sollen wir tun? Du hast Worte des ewigen Lebens!

Dann sage ich: Lasst mehr Simone in euer Leben. Bei der Simone wird noch selbst gekocht. Und wenn du dein Bier umschmeißt kriegst du einen Lappen hingeschmissen und putzt das weg.

Ihr wisst doch, wie es geht.

Dann MACHTS doch einfach.

Lieferando, ey, echt jetzt?

Gut, dass ihr Luschen damals nicht beim Brotwunder dabei wart. Das wär ja ein Desaster geworden! 5000 Menschen, langer Tag, es wird dunkel, alle hundemüde und nichts zu essen.

Ihr so: Ach du Kacke! Die Leute haben Hunger.

Ich so: Und jetzt?

Ihr so: Sollen wir was bestellen?

Ich so: Wo denn?

Ihr so: Wir haben noch fünf Gutscheine von Lieferando und zwei Speisekarten von Domino-Pizza.

Ich so: Ach du Scheiße…

Ihr so: Ach nee, geht nicht, hier gibt’s kein Netz.

Lieferando.

Ich finde, eine Gesellschaft, die sich das Essen nach Hause bringen lässt, die hat verkackt. Findet ihr nicht?

Ok. Findet ihr nicht. Na klar, ihr bucht das ab unter Erweiterung des Horizonts. Kulinarische Expedition! Heute indisches Aleo-Vera-Essen, morgen die XXL Sushi-Variationen vom Japaner und am Wochenende nehmen wir einfach mal einen Döner. Wegen der Street Credibility

Keine Kartoffeln schälen, aber die Weltlage analysieren. Sieht man ja an Sylt, wohin das führt.

Ganz ehrlich, ihr habt doch nicht alle Latten am Zaun.

Aber woher sollt ihrs auch haben? Eure Papis sind ja auch nicht besser.

Eure Papis, echt ey.

Neulich stand in der Zeitung: eure Papis treffen sich bei der Simone.

Eure Papis! Helmut aus Aachen! Rainer aus Köln! Heiner aus Berlin! Berdram aus Augsburg! Eure Papis! Die Bischöfe!

Da war was los bei uns. „Halleluja! Sie treffen sich bei Simone! Hey, super!“

Die Simone ist ein Feger. Hat ne tolle Kneipe in Essen Borbeck, von 11 bis in die Puppen auf, jeden Tag außer montags.

Siehste, habe ich gedacht. Die alten Säcke habens doch drauf. Endlich machen die mal was Normales. Ein paar Korn-Pils -Gedecke, ein paar Pfeile auf die Dartscheibe werfen, ne Frikadelle aufen Zahn legen und dann, wenn sie sich ein paar eingelötet haben endlich mal die Meinung geigen! Danach Karaoke, „Ein Hoch auf uns und dieses Leben!“ Am Schluss ein Konterbier, alle liegen sich in den Armen und dann ab in die Falle. Super Sache.

Dachte ich.

Hatte ich Idiot die Brille nicht auf. Hab ich mich verlesen.

Da stand nicht: Die Bischöfe treffen sich bei der Simone.

Die Bischöfe treffen sich bei der SYNODE!

Hab ich den Vatter gefragt. „Ist das ein neuer Club, von dem wir wissen müssten?“

Aber der wusste auch von nix.

Ganz seltsame Gastronomie war das. Runde Tische, Polsterstühle mit hoher Lehne, gediegenes Licht. Und alle so am Rumschweigen. Ey. Ich hoffe, es gab wenigstens ne Kegelbahn.

Aber ihr habt das ja sicher alles in der Zeitung gelesen.

Ach nee, ihr lest ja keine Zeitung mehr.

Von wegen Bezahlschranke. Unverschämtheit wär das!.

Journalismus! Ein bisschen Rumtippen, was ist daran Arbeit?

Bezahlschranke … Sacht ihr demnächst auch an der Brötchentheke: Ey, mach mal die Bezahlschranke weg! Ich komm so schlecht an die Puddingteilchen dran!?

Bezahlschranke. Lieferando. Und ihr wundert euch, warum es bei euch nicht mehr läuft?

Die Bibel wörtlich nehmen und zum Journalisten sagen: Fake News!

Merkt ihr selbst.

Wo war ich?

Ach ja, Zeitung. Synode.

Ihr habt aber auch ein paar Papis dabei.

Zum Beispiel dieser Stefan aus Passau. Junge, Junge.

Neulich lese ich in der Zeitung, dass der in einer christlichen WG lebt. Mit jungen Leuten. Alles machen die zusammen. Essen, beten, geistliche Gespräche. Alles wird geteilt. Stand da. Hoh! dachte ich.

Was ist denn mit Ihrer schmutzigen Wäsche? Hat der Journalist knallhart nachgefragt.

Nee, hat der Stefan gesagt, für die Reinigung meiner privaten Räume und für die Wäsche kommt eine Haushaltshilfe.

Sacht mal: Hab ich was verpasst?

Geht’s in einer WG nicht gerade um verschimmelte Joghurtbecher in Kühlschrank? Dreckiges Geschirr im Spülbecken? Putzpläne und Einkaufslisten?

Müsste es in eine christlichen WG nicht heißen: Bei uns soll es nicht so sein! Wo du den Staubsauger hinführst will auch ich ihn hinführen? Deine dreckigen Unterhosen sind auch meine dreckigen Unterhosen und dein Müllsack ist auch mein Müllsack?

Mal ehrlich: das geht mir bei euch so dermaßen auf die Nerven! Immer übers Teilen und Dienen labern und dann, wenn es ernst wird klingelt einer von Lieferando. Oder ne Haushaltshilfe. Die ihr natürlich schwarz bezahlt. Weil die das ja so will.

Is klar.

Ihr wollt doch die Bibel immer wörtlich nehmen! Also los! Du sollst deine Feinde lieben! Wer der erste sein will soll sich nach den Unterhosen des anderen bücken!

Aber dann sagt ihr: So ist das nicht gemeint. Das sind Metaphern!!

Am Arsch!

Mal ehrlich: Solltet ihr mich jemals fragen: Jesus, was sollen wir tun? Du hast Worte des ewigen Lebens!

Dann sage ich: Lasst mehr Simone in euer Leben. Bei der Simone wird noch selbst gekocht. Und wenn du dein Bier umschmeißt kriegst du einen Lappen hingeschmissen und putzt das weg.

Ihr wisst doch, wie es geht.

Dann MACHTS doch einfach.

Lieferando, ey, echt jetzt?

Gut, dass ihr Luschen damals nicht beim Brotwunder dabei wart. Das wär ja ein Desaster geworden! 5000 Menschen, langer Tag, es wird dunkel, alle hundemüde und nichts zu essen.

Ihr so: Ach du Kacke! Die Leute haben Hunger.

Ich so: Und jetzt?

Ihr so: Sollen wir was bestellen?

Ich so: Wo denn?

Ihr so: Wir haben noch fünf Gutscheine von Lieferando und zwei Speisekarten von Domino-Pizza.

Ich so: Ach du Scheiße…

Ihr so: Ach nee, geht nicht, hier gibt’s kein Netz.

Lieferando.

Ich finde, eine Gesellschaft, die sich das Essen nach Hause bringen lässt, die hat verkackt. Findet ihr nicht?

Ok. Findet ihr nicht. Na klar, ihr bucht das ab unter Erweiterung des Horizonts. Kulinarische Expedition! Heute indisches Aleo-Vera-Essen, morgen die XXL Sushi-Variationen vom Japaner und am Wochenende nehmen wir einfach mal einen Döner. Wegen der Street Credibility

Keine Kartoffeln schälen, aber die Weltlage analysieren. Sieht man ja an Sylt, wohin das führt.

Ganz ehrlich, ihr habt doch nicht alle Latten am Zaun.

Aber woher sollt ihrs auch haben? Eure Papis sind ja auch nicht besser.

Eure Papis, echt ey.

Neulich stand in der Zeitung: eure Papis treffen sich bei der Simone.

Eure Papis! Helmut aus Aachen! Rainer aus Köln! Heiner aus Berlin! Berdram aus Augsburg! Eure Papis! Die Bischöfe!

Da war was los bei uns. „Halleluja! Sie treffen sich bei Simone! Hey, super!“

Die Simone ist ein Feger. Hat ne tolle Kneipe in Essen Borbeck, von 11 bis in die Puppen auf, jeden Tag außer montags.

Siehste, habe ich gedacht. Die alten Säcke habens doch drauf. Endlich machen die mal was Normales. Ein paar Korn-Pils -Gedecke, ein paar Pfeile auf die Dartscheibe werfen, ne Frikadelle aufen Zahn legen und dann, wenn sie sich ein paar eingelötet haben endlich mal die Meinung geigen! Danach Karaoke, „Ein Hoch auf uns und dieses Leben!“ Am Schluss ein Konterbier, alle liegen sich in den Armen und dann ab in die Falle. Super Sache.

Dachte ich.

Hatte ich Idiot die Brille nicht auf. Hab ich mich verlesen.

Da stand nicht: Die Bischöfe treffen sich bei der Simone.

Die Bischöfe treffen sich bei der SYNODE!

Hab ich den Vatter gefragt. „Ist das ein neuer Club, von dem wir wissen müssten?“

Aber der wusste auch von nix.

Ganz seltsame Gastronomie war das. Runde Tische, Polsterstühle mit hoher Lehne, gediegenes Licht. Und alle so am Rumschweigen. Ey. Ich hoffe, es gab wenigstens ne Kegelbahn.

Aber ihr habt das ja sicher alles in der Zeitung gelesen.

Ach nee, ihr lest ja keine Zeitung mehr.

Von wegen Bezahlschranke. Unverschämtheit wär das!.

Journalismus! Ein bisschen Rumtippen, was ist daran Arbeit?

Bezahlschranke … Sacht ihr demnächst auch an der Brötchentheke: Ey, mach mal die Bezahlschranke weg! Ich komm so schlecht an die Puddingteilchen dran!?

Bezahlschranke. Lieferando. Und ihr wundert euch, warum es bei euch nicht mehr läuft?

Die Bibel wörtlich nehmen und zum Journalisten sagen: Fake News!

Merkt ihr selbst.

Wo war ich?

Ach ja, Zeitung. Synode.

Ihr habt aber auch ein paar Papis dabei.

Zum Beispiel dieser Stefan aus Passau. Junge, Junge.

Neulich lese ich in der Zeitung, dass der in einer christlichen WG lebt. Mit jungen Leuten. Alles machen die zusammen. Essen, beten, geistliche Gespräche. Alles wird geteilt. Stand da. Hoh! dachte ich.

Was ist denn mit Ihrer schmutzigen Wäsche? Hat der Journalist knallhart nachgefragt.

Nee, hat der Stefan gesagt, für die Reinigung meiner privaten Räume und für die Wäsche kommt eine Haushaltshilfe.

Sacht mal: Hab ich was verpasst?

Geht’s in einer WG nicht gerade um verschimmelte Joghurtbecher in Kühlschrank? Dreckiges Geschirr im Spülbecken? Putzpläne und Einkaufslisten?

Müsste es in eine christlichen WG nicht heißen: Bei uns soll es nicht so sein! Wo du den Staubsauger hinführst will auch ich ihn hinführen? Deine dreckigen Unterhosen sind auch meine dreckigen Unterhosen und dein Müllsack ist auch mein Müllsack?

Mal ehrlich: das geht mir bei euch so dermaßen auf die Nerven! Immer übers Teilen und Dienen labern und dann, wenn es ernst wird klingelt einer von Lieferando. Oder ne Haushaltshilfe. Die ihr natürlich schwarz bezahlt. Weil die das ja so will.

Is klar.

Ihr wollt doch die Bibel immer wörtlich nehmen! Also los! Du sollst deine Feinde lieben! Wer der erste sein will soll sich nach den Unterhosen des anderen bücken!

Aber dann sagt ihr: So ist das nicht gemeint. Das sind Metaphern!!

Am Arsch!

Mal ehrlich: Solltet ihr mich jemals fragen: Jesus, was sollen wir tun? Du hast Worte des ewigen Lebens!

Dann sage ich: Lasst mehr Simone in euer Leben. Bei der Simone wird noch selbst gekocht. Und wenn du dein Bier umschmeißt kriegst du einen Lappen hingeschmissen und putzt das weg.

Ihr wisst doch, wie es geht.

Dann MACHTS doch einfach.

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