Dienstag, 30. Oktober 2012

Bibel reloaded



Foto: Peter Otten
Gestern hat der Lektor - ein wunderbarer Mensch! - das neue Buch von Franz Meurer und mir fertig gestellt. Das heißt: Alle Kapitel zu einem Manuskript zusammengefügt. Also quasi die Geburt eingeleitet, wenn man so will. Die wird im Februar/März 2013 im Gütersloher Verlagshaus erfolgen. Das Buch wird auf den Namen "Bibel reloaded" hören, etwa 160 Seiten dick sein und zehn Euro kosten. Im Vorwort schreiben wir: "In diesem Buch greifen wir fünfzig Worte, alltägliche Lebensgefühle oder Aspekte davon, auf, die Menschen herausfordern, beglücken oder peinigen. Da steht dann zuerst, wie (1.) der Duden und (2.) Wikipedia sie anführen. Denen folgen fünfzig Geschichten oder Gedanken aus der Bibel – wir halten uns an die „Bibel in gerechter Sprache“, eine Übersetzung, die manchmal ungewohnt und sperrig, oft erhellend und nah am Menschen von heute ist –, die diese Herausforderungen auf ihre Weise schildern, annehmen und ins Licht des Glaubens rücken. Wir versuchen in kurzen Erläuterungen, die biblische Sicht der Herausforderungen für das Leben heute zu deuten. Denn Glaube ist genau dies: 
Nicht ein Für-wahr-Halten von Lehrsätzen, sondern ein Lebensvollzug."

So ist das. Und weil wir uns so freuen - hier schon mal ein kleiner Appetitanreger.

Freitag, 26. Oktober 2012

Nicht ein gutes Wort über Israel


Foto: Peter Otten
Im Erzbistum Köln ist die erste von zwölf vom Erzbischof erbetenen Katechesen verschickt worden, mit deren Hilfe Priester, Diakone, Pastoral- und Gemeindereferenten Katholiken auf das Ereignis einstimmen sollen. Im Mittelpunkt der Betrachtungen des ersten Textes steht ein merkwürdig rückwärtsgewandter geringschätzender Blick auf das Judentum.

 Norbert Bauer


Samstag, 20. Oktober 2012

Die Eigeninteressen der Beharrung

Foto: sparkie/www.pixelio.de
"Viele Katholiken haben tiefer greifende Fragen als die nach dem Zölibat oder dem Frauenpriestertum", sagte der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck vor zwei Tagen. Die Wiederholung einer altbekannten These: Die, die Fragen nach Struktur und Form stellen, sind bestenfalls oberflächlich. Und nur, wer die Oberfläche beiseite lässt, landet im warmen Ozean (amtlich bereitgestellten) Glaubens. Oder anders gesagt: Die Form hat mit dem Inhalt nichts zu tun. Unverbesserlich ist der, der sich an Form und Strukturen abarbeitet, schlau hingegen die, die sie akzeptieren und keine Fragen stellen. "Ihnen ist wichtig, ihren Glauben an Gott zu leben und – salopp gesagt – nicht andauernd über Sexualmoral zu diskutieren. Sie suchen Besinnung, Orientierung und lassen sich ihre Entscheidungen, wie sie leben, nicht mehr abnehmen."

Das mag so sein, dass es derlei Katholikinnen und Katholiken gibt. Was ist aber mit denen, die das eine tun und das andere aus Liebe zu Gott und aus Treue zum Evangelium nicht lassen wollen?

Mittwoch, 17. Oktober 2012

Nichts außer Zement

Foto: churrli46/www.pixelio.de
Ich habe heute morgen ein atemberaubendes Stück Radio gehört. Es heißt "Lebensberichte aus Nordkorea" und besteht lediglich aus O-Tönen geflüchteter nordkoreanischer Bürgerinnen und Bürger, hin und wieder unterbrochen durch Interviewfragen. Aber nicht nur der Inhalt fesselt, auch die Art des Stückes ist in seiner Reduzierung ganz großes Ohrenkino. Einen kleinen Teil des Manuskripts habe ich mal hier reingesetzt. Das ganze Stück kann man hier nachlesen und hier nachhören. Manchmnal gerät man an Geschichten, die machen einen nur noch stumm, weil sie selbst so groß sind, so unglaublich verstörend, wie aus einer anderen Welt und einer anderen Zeit, die aber doch unsere Welt und unsere Zeit ist. Diese ist eine davon.