Ich lese heute aus beruflichen Gründen noch mal im Buch "Credo" von Hans Küng. Wie auch in diesem im Prinzip kurzen Büchlein die Art und Weise fasziniert, wie Küng wie ein Feldforscher mit großem Ernst und tiefer Leidenschaft und sicher auch mit einigem Eifer die Arenen und Abteilungen der verschiedenen Wissenschaften durchmisst! Aus aktuellem Anlass ein paar Gedanken von ihm zum Weihnachtsfest:
"Nicht mehr von den übermächtigen römischen Cäsaren, sondern von diesem ohnmächtigen, gewaltlosen Kind wird jetzt (therapeutisch) der Seelenfrieden und (politisch) das Ende der Kriege, werden Befreiung von der Angst und lebenswerte Verhältnisse, wird das gemeinsame Glück, kurz alleitiges Wohl, eben das "Heil" der Menschen und der Welt erwartet. (...)
Damit ist klar: Die Mitte des Evangeliums bilden nicht die Vorgänge um die Geburt Jesu. Die Mitte ist er selber, Jesus Christus in seinem ganz persönlichen Reden, Tun und Leiden. Er als lebendige, im Geist auch nach seinem Tod lebende und herrschende Person ist die Mitte. Mit seiner Botschaft, seinem Verhalten, seinem Geschick liefert er den höchst konkreten Maßstab, an dem sich Menschen orientieren können. Und dieser Jesus hat nicht durch Träume und in Träumen gewirkt, sondern im hellen Tag der Geschichte." (Hans Küng, Credo, S. 67ff.)
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