Sonntag, 19. Dezember 2010

Christsein als radikaler Humanismus

Dass Hans Küng ein Narziss ist, ist bekannt. Vielleicht steht er damit - unbewusst und ungewollt - in einer Reihe mit anderen Klerikern, denen mitunter ein gewisser Narzismus nicht fremd ist. In dieser Perspektive überrascht es nicht, dass Küng schon 1974 "das Entscheidende" des Christseins in einer Kurzformel zusammengefasst hat, die ihn seitdem durch Leben trage. Küngs Credo lautet denn also:

"In der Nachfolge Jesu Christi
kann der Mensch in der Welt von heute
wahrhaft menschlich leben,
handeln, leiden und sterben:
in Glück und Unglück, Leben und Tod
gehalten von Gott und hilfreich den Menschen."

Für alle Menschen könne man als Ziel und Sinn beschreiben, "wahrhaft Mensch, ein humaner Mensch zu sein und zu werden". Der Sinn des christlichen Lebens bestehe im "radikalen Humanismus": Christsein verwirkliche einen Humanismus, der einerseits alles Positive bejaht und fördert: "Auch der Christ soll wahrhaft Mensch sein und sich für Humanität, Freiheit, Gerechtigkeit, Frieden und Erhaltung der Schöpfung einsetzen. Kein Christsein auf Kosten des Menschseins!", Aber auch "alles Negative, Leid, Schuld, Sinnlosigkeit, Tod zu bewältigen vermag" in vernünftigem Vertrauen auf die Gnade Gottes. Christsein ist nach Küng eine "Ausweitung, Vertiefung, Verwurzelung, ja, Radikalisierung des Menschseins".(Küng, Credo, S.248 ff.)

1 Kommentar:

  1. Der Artikel und Ihre Webseite gefallen mir. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg damit. Vor einem Jahr habe ich die Freidenker Galerie gegründet. Es würde mich freuen, wenn Sie auch bei mir mal reischauen.

    Schöne Grüsse aus München
    Rainer Ostendorf
    http://www.freidenker-galerie.de

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