Dienstag, 22. August 2017

Bei mir bist du schön


Screenshot: Peter Otten
Wenn alles seine Zeit hat, ist alles auch irgendwann vorbei. Was aber soll das für einen Sinn machen? Vielleicht liegt der Schlüssel darin: Gott nimmt die Angst vor der Vergänglichkeit des Vergänglichen. Eine Traueransprache zu Kohelet, 3, 1-14.

Von Peter Otten

Der Trauer Raum geben, Trost spenden, sich erinnern, Abschied nehmen und Hoffnung haben – das ist eine kulturelle Leistung. Es gibt unterschiedliche Arten, das zu tun. Sich zum Beispiel im Rahmen eines Gottesdienstes zu versammeln ist eine mögliche und gute Form. Trauer zu empfinden und zuzulassen – damit geht jeder Mensch anders um. Wie auch immer aber ein Mensch damit umgeht, eines bleibt doch gleich: Wenn ein Mensch geht, bleiben andere Menschen anders zurück. Wenn ein Mensch geht, geht immer auch ein Stück der Identität von denen, die bleiben. Wenn die Mutter, die Großmutter geht, gehen die Wurzeln, aus der das Kind, das Enkelkind lebt. Und die eigene Rolle als Sohn oder Enkel verändert sich.