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Foto: Katharina Menne |
Von Peter Otten
Vor einigen Jahren lag ich mit einer rätselhaften Herzerkrankung im Krankenhaus. Michael Paetzold hatte einen Rettungswagen angefordert, obwohl seine Praxis nur zwei Steinwürfe vom Krankenhaus Kalk entfernt ist. Ich hatte eingewandt: "Michael, so ein Aufwand! Ich kann doch eben rübergehen!" Aber das kam für ihn selbstverständlich nicht infrage. Kein Aufwand war ihm zu groß, wenn es um das Wohl der Menschen ging, die im anvertraut waren. Dazu zählten seine Patienten, denen er sich mit bewundernswerter Aufmerksamkeit zuwandte. Und deswegen tauchte er auch bei mir auf der Intensivstation in Kalk auf, als es draußen schon dunkel wurde. Und nicht nur einmal. Dazu zählten auch und vor allem die Menschen in HöVi, deren Pfarrgemeinderat er gefühlt leitete, seit er laufen und denken konnte. Wenn Franz Meurer die eine Herzkammer und die eine Gehirnhälfte von HöVi ist, ist Michael Paetzold die anderen beiden gewesen. Was für ein menschlicher, fachlicher und spiritueller Verlust. Welch ein großes unglaubliches Geschenk ist er für uns gewesen. Welch ein Vorbild für alle, auch für mich. Ein Mensch mit tiefen Vertrauen in das Gute des Menschen und darauf, dass sie von Gott gehalten sind, komme was da wolle.